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LEITFADEN

Der Weg zu einer nachhaltigen IT 

Nachhaltige IT - auch "Green IT" genannt - beschreibt die Initiativen, die die IT-Abteilung ergreift, um das gesamte Unternehmen bei der Erreichung seiner ESG-Ziele(Environment, Social und Governance, ESG) zu unterstützen. Als zwei Seiten derselben Medaille - IT ist sowohl ein wichtiger Teil der Lösung als auch ein wichtiger Teil des Problems - spielt IT eine große Rolle bei den ESG-Bemühungen eines Unternehmens. Die IT muss die digitale Transformation der Betriebs- und Geschäftsmodelle vorantreiben, die eigenen Abläufe überprüfen und die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften ermöglichen. Enterprise-Architecture-Management (EAM) und strategisches Portfoliomanagement (SPM) sind dabei wesentliche Disziplinen. Dieser Leitfaden soll aufzeigen, wie und warum diese Disziplinen die ESG-Ziele der IT unterstützen.

Nachhaltigkeit, das nächste große Ziel

Es ist noch nicht lange her, da war die Digitalisierung der große Disruptor der Geschäftswelt. Der Aufstieg des Internets, die zunehmende Leistungsfähigkeit der Computer und die Möglichkeiten, die Big Data bietet, verlangten von den Unternehmen dringende Anpassungen. In allen Branchen, von den Medien über das Gesundheitswesen bis hin zum Finanzwesen, erschütterten Online-Start-ups die etablierten Unternehmen. Etablierte Unternehmen gestalteten ihre Organisationen und ihre Produkte um, um den Anforderungen und Möglichkeiten der digitalen Wirtschaft gerecht zu werden - oder sie riskierten, obsolet zu werden.

Das Streben nach Nachhaltigkeit entfaltet heute eine ähnliche Wirkung. Im Kampf gegen die Klimakatastrophe müssen Unternehmen weltweit neue Richtlinien, Standards, Gesetze und Vorschriften einhalten, die sie dazu zwingen, ihre Geschäftspraktiken zu ändern. Der Ruf eines Unternehmens und damit auch das Unternehmensergebnis sind verknüpft mit der Reduktion der CO2-Emissionen, Fortschritten bei der Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung oder der Verpflichtung zu Investitionen nach ESG-Prinzipien. Unternehmen müssen sich von der Idee eines unbegrenzten Zugangs zu Ressourcen verabschieden und nachhaltig wirtschaften, also die Grenzen und ökologischen Folgen der Förderung von Rohstoffen sowie der Produktion und dem Konsum von Gütern berücksichtigen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für mein Unternehmen? 

Ebenso wie die Digitalisierung treibt auch die Transformation zu nachhaltigem Wirtschaften Innovationen voran, bringt neue Technologien und Geschäftsmodelle hervor und lässt milliardenschwere Branchen entstehen. Von erneuerbaren Energien über Elektroautos bis zu ESG-Investmentfonds – Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg schließen sich nicht aus. Im Gegenteil, Unternehmen, die nicht auf Nachhaltigkeit setzen, gefährden ihre Gewinne: Laut Capgemini, einem weltweit tätigen Technologieberater, ändern 79 Prozent der Verbraucher ihr Verhalten, um Nachhaltigkeit zu unterstützen. 46 Prozent der Beschäftigten wollen nur für ein nachhaltiges Unternehmen arbeiten.

Warum die IT  Vorreiter sein muss 

Was bedeutet Nachhaltigkeit für die Unternehmens-IT? Diese Frage wird oft vernachlässigt. Die Nachhaltigkeitsstrategie vieler Unternehmen beschränkt sich auf vage Konzepte, die von oben nach unten durchgereicht, aber nicht wirklich dort verankert werden, wo die IT am besten helfen kann. Laut Capgemini verfügen nur 18 Prozent der 1.000 befragten Großunternehmen über eine dedizierte, umfassende und nachhaltige IT-Strategie mit klar definierten Zielen und Zeitvorgaben. Fast die Hälfte dieser Unternehmen gibt an, es fehlen ihnen die Werkzeuge, um Lösungen für Nachhaltigkeitsinitiativen einzuführen und zu nutzen.

Wir bei der Software AG sind davon überzeugt, dass die IT in allen Unternehmen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft spielen muss. Die IT trägt nicht nur erheblich zum weltweiten CO2-Fußabdruck bei. Sie hat für die Transformation der Geschäfts- und Betriebsmodelle auch eine ähnlich zentrale Bedeutung wie für die digitale Transformation.

Auf dem Weg zu einem nachhaltigen IT-Framework

Im folgenden Leitfaden erfahren Sie, wie Sie mit einer nachhaltigen IT die Energieeffizienz Ihres Unternehmens verbessern, die Einhaltung von ESG-Vorschriften ermöglichen und Ihr Betriebsmodell so umgestalten, dass Sie die Chancen nutzen können, die der Wandel zu mehr Nachhaltigkeit für die Wirtschaft bietet. Anschließend zeigen wir Ihnen, wie Enterprise Architecture Management (EAM) und strategisches Portfolio Management (SPM) beim Aufbau eines nachhaltigen IT-Frameworks helfen, die Lücke zwischen Geschäftsstrategie und IT-Projektumsetzung zu schließen, und es ermöglichen, eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen. Zunächst wollen wir uns jedoch damit befassen, was Nachhaltigkeit in der IT praktisch bedeutet und warum eine Notlösung nicht die gewünschten Ergebnisse bringen kann.

Umweltauswirkungen reduzieren und umdenken

Sind Sie als IT-Leiter verantwortlich dafür, die Nachhaltigkeitsstrategie Ihres Unternehmens umzusetzen und stellen sich die Frage, wo Sie am besten damit anfangen sollten? Bislang gibt es weder allgemeingültige Kennzahlen zu Messung der Umweltauswirkungen eines Unternehmens noch Standards für die Nachhaltigkeits-Berichterstattung in der IT. Dennoch gibt es Bereiche, in denen die IT nachhaltiges Wirtschaften maßgeblich vorantreiben kann.

CO2-Fußabdruck der IT

Zunächst muss jedes Unternehmen, das nachhaltig werden will, seinen IT-Betrieb unter die Lupe nehmen, denn die Unternehmens-IT hat einen wesentlichen Anteil am weltweiten CO2-Fußabdruck. Laut Digital Information World werden bis 2030 21 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs auf die Produktion und den Betrieb von Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) entfallen. Nach Angaben von Capgemini sind im Jahr 2020 weltweit 55,5 Millionen Tonnen Elektroschrott angefallen – ein Anstieg von 20 Prozent in den letzten fünf Jahren. Nach Schätzungen von Capgemini recycelt nur eines von zehn Unternehmen mehr als 10 Prozent seiner Hardware. Weltweit geben nur 43 Prozent an, sie seien sich des IT-Fußabdrucks ihres Unternehmens bewusst.

Was sind die Vorteile einer nachhaltigeren IT?

Wenn Sie Ihre IT an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten, reduzieren Sie die Umweltbelastung und können im gleichen Zug Ihre IT so umbauen, dass der Geschäftsbetrieb insgesamt umweltfreundlicher wird. Nachhaltigkeitsinitiativen, die auf einer IT-Transformation aufbauen, helfen Unternehmen:

  • Den Energieverbrauch zu messen und Maßnahmen durchzuführen, um die Energieeffizienz zu verbessern
  • Beim Einkauf Umweltaspekte zu berücksichtigen (Green Sourcing), indem sie ihren Strom von nachhaltigen Anbietern beziehen
  • Mit verantwortungsvollen Hardware-Anbietern zusammenzuarbeiten und Hardware zu beschaffen, die für eine Kreislaufwirtschaft konzipiert ist
  • Daten zu generieren, um die Einhaltung von Nachhaltigkeitsregeln zu überprüfen
  • Die Grundlage für ein neues Betriebsmodell zu schaffen, das IT- und Unternehmensstrategie koppelt und nachhaltige Innovationen in den Mittelpunkt stellt

Vorsicht vor Fehleinschätzungen

Die oben genannten Initiativen sind sehr vielversprechend, doch ihre Umsetzung ist schwierig, insbesondere für Unternehmen, in denen eine integrierte Sicht der IT-Landschaft fehlt. Unvollständige Informationen können zu Fehleinschätzungen führen, und ohne die richtigen Werkzeuge besteht die Gefahr, dass IT-Manager:

  • Entscheidungen ausschließlich mit Blick auf die Nachhaltigkeitsinitiativen treffen, und Auswirkungen auf andere Geschäftsbereiche außer Acht lassen
  • Anfragen von Regulierungsbehörden auf der Basis ineffizienter, manuell erfasster Daten beantworten
  • Schnelle Lösungen suchen und Nachhaltigkeit nicht als fortlaufende, sondern als einmalige Aufgabe betrachten und damit Greenwashing-Vorwürfe riskieren
  • Es versäumen, Nachhaltigkeitsstrategien mit IT und Geschäft zu verknüpfen, mit dem Ergebnis, dass Projekte schlecht implementiert werden

Was sind die Folgen?

Mit Notlösungen wird Ihr Unternehmen die immer strengeren ESG-Regeln schwer einhalten können. Wenn Sie immer wieder auf den Status quo zurückfallen, ergeben sich wieder und wieder dieselben Probleme. Dies führt zu einem Rückgang der Produktivität, schwächt die Fähigkeit Ihres Unternehmens, Innovationen voranzutreiben, und beeinträchtigt seine Wettbewerbsfähigkeit. Es kann Chancen, seine Kosten zu senken und neue Geschäftsfelder zu erschließen nicht wahrnehmen, das Vertrauen seiner Mitarbeiter und Kunden schwindet. Vor allem aber besteht die Gefahr, dass es seine erklärten Nachhaltigkeitsziele verfehlt und sein Ruf leidet.

Auf dem Weg zur nachhaltigen IT – mit EAM und SPM

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre IT das Unternehmen fit macht, für die Anforderungen nachhaltigen Wirtschaftens? Zunächst müssen Sie sich klarmachen, dass Nachhaltigkeit eine gemeinsame Anstrengung von IT- und Geschäftsfunktionen sein muss. Nachhaltigkeitsinitiativen sind wichtig, aber kein Ersatz für umsichtige Finanzentscheidungen, die Sie treffen müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten. Heute müssen Unternehmen Nachhaltigkeit in allen Aspekten ihrer Tätigkeit verankern und dennoch ihre Aufgaben als Arbeitgeber und Anbieter von Waren und Dienstleistungen erfüllen.

Wie gelingt dieser Spagat? EAM/SPM öffnet den Zugang zu den Daten, Analysen sowie den Planungs- und Managementfunktionen, die Sie benötigen, um Ihre Geschäftsziele mit Ihren IT-Investitionen zu verknüpfen. Mithilfe von EAM und SPM sind Sie in der Lage, den aktuellen Zustand Ihrer IT zu bewerten, ihn mit den Nachhaltigkeitszielen abzugleichen und zu erkennen, welche Änderungen erforderlich sind. Sie liefern Ihnen die Werkzeuge, die Sie benötigen, damit Ihre IT die Transformation zu nachhaltigem Wirtschaften unterstützen kann – um Kosten einzusparen, innovativer zu werden und neue Geschäftschancen zu nutzen.

Der Nutzen einer EAM-/SPM-Lösung

Wie genau kann ein intelligentes IT-Portfolio-Management dazu beitragen, dass Ihr Unternehmen umweltfreundlicher wird? Das richtige EAM-/SPM-Tool bietet folgende fünf Funktionen:

  • Transparenz. Um Nachhaltigkeitsinitiativen voranzutreiben, benötigen Sie zunächst umfassende und aussagekräftige Informationen über Ihre gesamte IT-Landschaft. Alle Anwendungen, Technologien, Standorte und Anbieter, einschließlich der Beziehungen zu den Geschäftsprozessen und der Strategie. Eine EAM-/SPM-Lösung, die Ihnen einen Überblick über diese Landschaft verschafft, hilft Ihnen, die Umweltauswirkungen besser zu verstehen und Änderungen vorzunehmen, um diese zu verringern. Sie ermöglicht es Ihnen, den Stromverbrauch der einzelnen Standorte zu messen. Und die Umweltbilanz Ihrer Strom-, Energie- und Wasserlieferanten zu bewerten. Daraufhin können Sie Maßnahmen ergreifen, um den Verbrauch zu senken, und eventuell zu einem umweltfreundlicheren Anbieter wechseln. 
  • Rationalisierung. Eine kontinuierliche Überprüfung des Stromverbrauchs Ihrer IT ist eine direkte und sehr wirkungsvolle Maßnahme, um Ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern und Operational Excellence zu erreichen. Mithilfe von EAM/SPM erkennen Sie, welche Anwendungen, Technologien und Standorte nicht genutzt werden, eine ungenügende Performance aufweisen bzw. energieintensiv sind, und können ein „grünes“ IT-Portfolio aufbauen. Sie können die entsprechenden Anwendungen stilllegen, austauschen oder in die Cloud verlagern. Damit verhindern Sie die Verschwendung von Ressourcen und senken Ihre Kosten deutlich. So stellen Sie sicher, dass Sie nur die Anwendungen betreiben, die Sie wirklich benötigen, und zwar an energieeffizienten Standorten.
  • Virtualisierung. Im Zeitalter von Big Data tragen in den meisten Unternehmen die eigenen Server wesentlich zu den Treibhausgasemissionen der Unternehmens-IT bei. Public-Cloud-Anbieter profitieren von Skaleneffekten und sind daher in der Regel energieeffizienter; die Umweltbelastung durch ihre Rechenzentren machen sie zunehmend transparent. Durch die Verlagerung seiner IT in die Cloud kann ein Unternehmen Energie einsparen und seinen Energieverbrauch einfach messen und dokumentieren. Dies darf aber keinesfalls die Geschäftsabläufe beeinträchtigen. Eine EAM-/SPM-Plattform unterstützt Unternehmen bei der Planung und Steuerung der Migration bei vollständiger Transparenz und minimalen Unterbrechungen. 
  • Steuerung. Um Nachhaltigkeitsrichtlinien, -standards, -gesetze und -vorschriften einzuhalten, müssen Unternehmen mehr Ressourcen denn je aufwenden, um ihren Berichtspflichten nachzukommen und die Transparenz ihrer Lieferkette zu verbessern. ESG-Management und -Berichterstattung sind zu einem Vollzeitjob geworden, der oft zeitaufwändiger als nötig ist, weil viele Unternehmen Daten noch manuell erfassen. Eine EAM-/SPM-Lösung stellt Werkzeuge bereit, mit denen Unternehmen die gesetzlich geforderten Zahlen und Antworten liefern können. Sie verbessert die Nachhaltigkeitssteuerung in allen Bereichen der IT und hilft Unternehmen gleichzeitig, nachhaltige Drittanbieter auszuwählen.
  • Betrieb. Damit die Nachhaltigkeitsinitiativen der Unternehmen greifbare Ergebnisse erzielen, benötigen sie eine nachhaltige IT mit klar definierten Zielen und Zeitvorgaben, die sich aus der Geschäftsstrategie ableiten. Unternehmen müssen die Lücke zwischen ambitionierten Zielen und einem praktischen Rahmen für deren Umsetzung schließen – vom Vorstand bis in alle Führungsebenen. Mit EAM/SPM verschaffen sie sich Klarheit und eine Übersicht über die IT-Änderungen, die erforderlich sind, um eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und umzusetzen. Sie entwerfen damit ihre Strategie, messen ihren Fortschritt, nehmen bei Bedarf Anpassungen vor und machen so die IT zum Dreh- und Angelpunkt der Transformation zu nachhaltigem Wirtschaften.

Vorangehen, anstatt hinterherzuhinken

Wie gut ist Ihr Unternehmen auf den bevorstehenden Umbruch vorbereitet? Nachhaltigkeit gewinnt unter betriebswirtschaftlichen Aspekten stetig an Bedeutung. Daher werden Unternehmen, die gut durchdachte Maßnahmen ergreifen, um eine Strategie festzulegen, Kennzahlen zu messen und Nachhaltigkeitsziele zu definieren, deutliche Marktvorteile haben. Unternehmen, die die Auswirkung ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft vernachlässigen, werden nicht nur die nachteiligen Folgen dieser Vernachlässigung spüren, sondern auch Chancen verpassen. Nachhaltigkeit und Geschäftsstrategie sind heute untrennbar. Ja, Nachhaltigkeit muss sogar ein wesentlicher Bestandteil jeder Geschäftsstrategie sein. Machen Sie Ihre IT zum Dreh- und Angelpunkt Ihrer Transformation zu mehr Nachhaltigkeit, damit Sie offen für Innovationen sind und Ihrer Konkurrenz einen Schritt voraus bleiben.

Den richtigen Einstieg zu finden ist nicht einfach, denn fast jede Branche steht auf dem Prüfstand, und Vorschriften entwickeln sich ständig weiter. Setzten Sie bei Ihrer Transformation auf die Unterstützung der Software AG. Wir kennen uns aus mit der Planung und Steuerung von IT-Transformationen und haben viele Kunden bei ihrer digitalen Transformation unterstützt. Wir stehen Ihnen auch bei der Transformation Ihres Unternehmens zu nachhaltigem Wirtschaften zu Seite.

Wir laden Sie ein, mehr über unsere branchenführenden EAM-/SPM-Lösungen und die vielen Möglichkeiten zu erfahren, die wir Ihnen bieten, um Ihre IT und Ihr Unternehmen zum Erfolg führen und gleichzeitig zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen.

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